Mittwoch, 28. Mai 2014

Wenn das Notebook nicht hochfährt

Wem es schon einmal im unpassenden Moment passiert ist, weiß, wie man sich fühlt, wenn das Notebook auch beim zigsten Versuch nicht hochfahren will. Manchmal ist die Lösung ganz einfach.

Als kürzlich mein Notebook auch beim dritten Versuch nicht hochfahren wollte, begannen meine Nerven zu flattern, beim zehnten Anschalten machte sich dann Entsetzen breit. Nicht nur ist das Notebook mein Zugang zum Internet und damit das Werkzeug für Recherche und Kommunikation, sondern durch seinen Ausfall kam ich an sehr wichtige, nur auf dem Notebook gespeicherte, dringend benötigte Informationen nicht heran.

Zwar hatte ich das Meiste bereits auf Datenträger gesichert, aber ich bräuchte einen Ersatzrechner, müsste diesen erst einmal mit den nötigen Programmen ausstatten, diese updaten, mit Drucker- und Scannertreiber versehen und einiges mehr, um wie gewohnt arbeiten zu können. Das erforderte viel Zeit - Zeit, die ich gerade überhaupt nicht hatte.

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Vielleicht wäre mein Entsetzen weniger groß gewesen, wenn das Notebook nicht gerade von einem Sparkassen-Trojaner befallen gewesen wäre und ich vor dem letzten Herunterfahren mithilfe von Reparaturprogrammen sowie manuell einiges gelöscht und verändert hätte. Doch mit diesem Hintergrund lag der Schluss nahe, dass ich wohl auch die falschen Dateien gelöscht, die falschen Registry-Einträge verändert hatte.

Ich hatte gewusst, dass ich mit meinen Fummeleien ein Risiko eingegangen war, doch in den letzten zwanzig Jahren hatte ich damit fast immer Glück gehabt, selbst, wenn ich manchmal nicht hundertprozentig sicher war, was ich da tat. Aber dieses Mal hatte es wohl nicht geklappt.

Ich holte erst einmal tief Luft und überlegte. Das Notebook schaltete sich beim Einschalten nach knapp zwei Sekunden aus. Würde ich das Problem umgehen können, wenn ich im abgesicherten Modus startete? Ich versuchte es, aber das Notebook schaltete sich nach kurzem Brummen ungerührt aus. Verdammt.

Ich saß da und starrte das Gerät an. Es ist ein Notebook, das ganz normal mit Akku ausgestattet ist. Aber da ich es stationär benutzte, war es - wie meistens - gleichzeitig an den Strom angeschlossen. Wenn der Akku kaputt wäre, müsste es doch trotzdem funktionieren, wenn es an den Strom angeschlossen ist. Oder?

Zum Entfernen des Akkus: Stromzufuhr unterbrechen (Kabel abstöpseln),
auf der Unterseite eventuelle Arretierungen öffnen und den Akku herausziehen

Ich stöpselte die Stromzufuhr ab, drehte das Notebook um, schob die beiden Arretierungen auf und zog den Akku aus seiner Position. Dann drehte ich das Notebook wieder auf die richtige Seite, steckte die Stromzufuhr wieder ein, öffnete den Deckel und holte erst einmal tief Luft. Dann drückte ich den Einschaltknopf.

Schnurr, schnurr, schnurr - das Notebook fuhr hoch, als sei nie etwas gewesen!

JUBEL! Ich loggte mich ein und kaufte mir als Erstes einen neuen Akku.

Fazit: Ein defekter Akku kann ein Notebook außer Betrieb setzen, auch wenn es an den Strom angeschlossen ist! Vom Strom abkoppeln, Akku raus, Strom wieder anstöpseln - schon geht es wieder.

PS: Später funktionierte sogar der alte Akku wieder. Es stellte sich heraus, dass Software, die besonders ressourcenfressend ist, mein Notebook heiß werden lässt und den Akku (vorrübergehend) außer Gefecht setzt. Das Problem hatte ich beispielsweise bei Anwendungen in Virtual Machines, Video-Erstellungssoftware u. Ä.

Donnerstag, 3. April 2014

Laienhafte Gebrauchsanleitung wirft schlechtes Licht auf das Produkt

Gerade der Zusammenbau und die erste Inbetriebnahme eines neuen Produktes kann darüber entscheiden, ob der Kunde zum Markenbotschafter oder zum Reklamationsfall wird. Dementsprechend viel Wert sollte auf eine gute Gebrauchsanleitung bzw. Produktdokumentation gelegt werden.

Gerade habe ich mir ein neues und sehr teures Produkt mit einem elektronischen Bestandteil bei einem deutschen Mittelstandsunternehmen gekauft. Bei diesem Produkt habe ich ausnahmsweise nicht gespart, ich wollte hier den Mercedes unter diesen Produkten - von der Optik und der Funktion her.

Alles klappte auch wunderbar - das sehr sperrige Stück kam wie vereinbart und war so wunderschön wie erwartet. Doch als ich es zusammenbauen und in Betrieb nehmen wollte, kam der Frust: Statt einer ordentlich gegliederten und für den Neuling verständlichen Produktdokumentation/Gebrauchsanleitung, die beispielsweise enthalten sollte:
  • KORREKTE Bestandteile-Übersicht in Bildern und mit Namen, 
  • Warnhinweise gebündelt, 
  • KORREKTE Schritt-für-Schritt-Zusammenbau-Anleitung,
  • KORREKTE Schritt-für-Schritt-Anleitung zur ersten Inbetriebnahme, 
  • Sonstige Gebrauchsanleitung, 
  • KORREKTE Wartungs- und Pflegetipps
  • sowie Service- und Garantieinformationen, 
gab es ein paar zusammengetackerte Zettel mit schlecht kopierten Texten und Grafiken der Zulieferer. Es fehlte eine Übersicht, welche Bestandteile überhaupt im Lieferumfang enthalten sein sollten und wie diese heißen. So wusste man beim Lesen des Textes oft nicht, von was da überhaupt die Rede ist. Namen und Begriffe wurden nicht erklärt und nicht eindeutig eingesetzt. Zwar fand man an einigen Stellen im Text eine Bezugnahme auf Grafiken, doch da es verschiedene namenlose Grafiksequenzen gab - am Anfang und ganz zum Schluss -, die die gleichen Ziffern verwendeten, wusste man nicht, welche von diesen jeweils gemeint war. Man lernte jedoch mit der Zeit, dass der Text sich in der Regel auf die Grafiken des ersten Grafiksatzes bezog. Leider war dort ein Bauteil gar nicht aufgeführt, das aber vor mir lag. Es tauchte auch nie im Text auf, war jedoch in der Grafiksequenz auf der letzten Seite abgebildet - aber es war nicht erkennbar, wo es genau hinsollte und wofür es gut sein könnte. Andere Zuweisungen waren sogar fehlerhaft und es wurde auch schon mal rechts und links verwechselt.

Schlechte Gebrauchsanleitungen sind leider kein Einzelfall

Leider sparen Unternehmen viel zu oft an der Produktdokumentation bzw. den Gebrauchsanleitungen. Sie lassen sie von Teamassistenten, Vertrieblern oder Technikern schreiben - und verärgern ihre Kunden, die das neue Produkt nach dem Auspacken mit einer laienhaft verfassten Anleitung in der Hand als unausgereift und kompliziert erleben. Dabei gibt es erfahrene technische Redakteure wie mich und andere, die darauf spezialisiert sind, Produktdokumentationen, Gebrauchsanleitungen, Handbücher und Online-Hilfen so zu schreiben, dass der Kunde bzw. der Anwender ein gutes Erlebnis und noch mehr Freude mit seinem neuen Produkt hat. Wir  haben gelernt, wie man Struktur, Sprache und Bilder so einsetzt, dass der Kunde keine Zeit mit Puzzleteileraten verschwenden muss oder das neue Produkt durch fehlerhaften Gebrauch beschädigt. Außerdem kann man mit etwas Geschick die Gebrauchsanleitung dazu nutzen, die Wertigkeit des Produktes zu unterstreichen, ohne dass es als plumpes Werbegewäsch rüberkommt.

Nur ein in jeder Hinsicht zufriedener Kunde wird für ein Produkt, eine Marke oder ein Unternehmen zum positiven Botschafter. Und eine gute Gebrauchsanleitung ist für das Kundenerlebnis entscheidend. Wer hier den technischen Redakteur einspart, spart am falschen Fleck.

Montag, 10. März 2014

Browser-Top-Ten Anfang 2014: Mein Gewinner heißt Firefox!

Angeblich führt Chrome den europäischen Browsermarkt an, aber auf meinen deutschen Webseiten ist Chrome schon fast abgeschlagen auf Platz 4. Mein Gewinner heißt Firefox. Safari und Internet Browser schlagen sich um Platz 2 und 3.

Internet World Business hatte gestern die Schlagzeile, dass Google Chrome im europäischen Browsermarkt die Nase vorn habe, und beruft sich auf das Browser-Barometer des Webanalyse-Anbieters AT Internet. Ich konnte es gar nicht glauben und guckte mir sicherheitshalber meine eigene Webstatistik für die letzten 30 Tage an. Und da sieht es völlig anders aus: 

Meine Browser-Top-Ten der letzten 30 Tage (7.02.2014 bis 9.03.2014 und gleicher Zeitraum im Vorjahr) bei tinto.de:

Top-Ten-Browser 2014
Platz 1:
Firefox 30,95 % (Vorjahr: 37,57 %) 

Platz 2:
Safari 20,95 % (Vorjahr: 16,41 %)

Platz 3:
Internet Explorer 20,81 % (Vorjahr: 25,12 %)

Platz 4:
Chrome 14,56 % (Vorjahr: 12,18 %)

Platz 5:
Android Browser 9,91 % (Vorjahr: 5,52 %)

Platz 6:
Opera 1,91 % (Vorjahr: 1,81 %)

Platz 7:
Safari (in-app) 0,35 % (Vorjahr: 0,85 %)

Platz 8:
Amazon Silk 0,18 % (Vorjahr: 0,00 %)
Das ist der Browser des Kindle Fire Android Tablet

Platz 9:
Blackberry 0,10 % (Vorjahr: 0,00 %)

Platz 10:
Opera Mini 0,09 (Vorjahr: 0,08 %)

Da es sich bei tinto.de und seinen Projekten überwiegend um Informationsseiten für Verbraucher (Garten-, Geld-, Gesundheits- und ähnliche Themen) handelt, sind die Besucher nicht allzu technikaffin im Vergleich zu Entwicklern oder anderen möglichen Zielgruppen.

Ich selbst praktiziere Multi-Browser-Browsing - ich setze zum Browsen Firefox, Opera, Internet Explorer, Chrome und Safari ein - eigentlich jeden für einen anderen Zweck, aber ich komme auch mal aus dem Takt. Und ich ärgere mich sehr, wenn ich auf eine Webseite komme, die mir sagt, sie mag meinen Browser nicht, ich solle Chrome nehmen. Ziemlich arrogante Art mit seinen Besuchern umzugehen!

Firefox und Internet Explorer haben im Vergleich zum Vorjahr zwar ordentlich Federn gelassen, aber davon hat Chrome laut meiner Webstatistik nur mit knapp 2,5 % hinzugewonnenem Marktanteil profitiert. 4,5 % hat sich dagegen Safari gekrallt. 

Ich kann nur raten, sich als Website-Betreiber oder Blogger mit eigenem Blog nicht von Schlagzeilen manipulieren zu lassen und statt dessen vor der Änderung seines Webdesigns bzw. der Seitenoptimierung zu gucken, wer die eigene Zielgruppe ist, was sie mag und was sie macht.

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www.kabeldeutschland.de

Ich würde mich freuen, wenn andere Webseiten- und Blogbetreiber auch Einblicke in ihre Browserstatistiken gewährten.