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Sonntag, 12. Mai 2019

Social Climbing in den sozialen Netzen ist keine Einbahnstraße (Drama um James Charles, Tati Westbrook und später Jeffree Star, Dramageddon 2.0)

Wer zur richtigen Zeit im richtigen sozialen Netzwerk mit einer guten Idee, Talent, Know-how, Fleiß und Durchhaltevermögen aufschlägt, kann manchmal eine unglaubliche Influencer-Karriere hinlegen - im englischsprachigen Raum noch etwas leichter als im deutschsprachigen, weil die Nutzerzahlen viel größer sind, was der → Monetarisierung (Einnahmen generieren) hilft. Die Erfolge der Vorbilder locken natürlich NachahmerInnen und manche von ihnen meinen, mit den richtigen "Freunden" und einer geschickten Selbstvermarktung werden sie noch schneller zu einem noch größeren Star. Und manchmal haben sie recht. Doch der Weg geht nicht nur bergauf, wie das neueste Drama der in der englischsprachigen Beauty-Community am Fall James Charles zeigt (Meinungsbeitrag).

Eine Kennzahl für den Erfolg von InfluencerInnen ist die Zahl ihrer Abonnenten (Subscriber). Aber so schnell, wie sich die Begeisterung unter den Fans ausgebreitet hat, so schnell kann sie auch vergehen, wenn diese enttäuscht werden.

Tatsächlich freuen sich die Fans über Erfolg und Reichtum ihrer Social-Media-Gurus. Sie nehmen stundenlange Anreisen auf sich, um sie zu bejubeln, und sie kaufen gerne ihre Produkte, um sie noch reicher zu machen. Doch die gute Stimmung kann schnell umschlagen, wenn an den Bewunderten charakterliche Schwächen offenbar werden und sie enttäuscht sind. Dann schlägt die Stunde der Rache.

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Das Drama um James Charles und Tati Westbrook (Dramageddon 2.0)

Dass Social Climbing (im Sinne von "sozialer Aufstieg durch die Benutzung anderer") auch in den sozialen Netzen keine Einbahnstraße ist, muss gerade Beauty-Guru James Charles (James Charles Dickinson), 19 Jahre, geboren in New York, wohnhaft in Los Angeles/Kalifornien, erfahren. Geschickt und eifrig hat er sich in sehr kurzer Zeit durch Kollaborationen mit bekannteren YouTubern und anderen Prominenten mehr und mehr Fans und Abonnenten ("Clout") "erarbeitet". Gerade bei den jüngsten YouTube- und Instagram-NutzerInnen hat(te) er viele AnhängerInnen - vor wenigen Tagen waren es insgesamt noch 16,5 Millionen. Zu seinem Freundes- und Mentorenkreis gehörten bis vor kurzem unter anderem auch Beauty-Influencerin und Businessfrau Tati Westbrook sowie Jeffree Star, Influencer, Make-up-Produkteentwickler und Unternehmer.

Allerdings fiel James Charles nicht nur durch sein Talent, Fleiß und Kreativität auf, sondern auch immer wieder durch Dramen und Skandale, die ihm aber wegen seines jugendlichen Alters verziehen wurden. Vielleicht waren manche sogar absichtlich als Provokation und Teil seiner Selbstvermarktungsstrategie herbeigeführt? Wir wissen es nicht. Doch lief für ihn die Zeit des "Welpenschutzes" langsam aus - immerhin weist er gerne darauf hin, wie schnell er wegen seines großen Erfolges erwachsen werden musste. Einige Beobachter hatte allerdings seit einiger Zeit der Verdacht beschlichen, dass er andere - beispielsweise Jeffree Star - bewusst benutzt, um Abonnenten zu sammeln, und keinem ein echter Freund ist. Er glänzte nicht gerade durch Loyalität, wenn Freunde unter Druck waren, und zollte der Leistung und Kreativität anderer nicht oder erst, nachdem er öffentlich von Fans gerügt worden war, die gebührende Anerkennung, obwohl er davon profitierte.

Manche früheren UnterstützerInnen haben sich geräuschlos abgewendet, aber seine Abonnentenzahlen kletterten trotzdem noch weiter - die Zugänge waren nach wie vor größer als die Abgänge. Vergangene Woche wurde er von YouTube sogar zur Met Gala 2019 nach New York geschickt, was eine (geneidete) Auszeichnung ist - die er nach Ansicht vieler Social-Media-Nutzer nicht verdient hatte. Vielleicht hatte er da bereits seinen Zenit überschritten, er wirkte fehl am Platz und so als ahnte er, das bald etwas über ihn hereinbrechen würde.
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Das Karma schlägt zurück

Die letzten Skandale waren offensichtlich zu viel gewesen und er war einmal zu oft und zu offensichtlich illoyal gewesen. Eine zutiefst verletzte Ex-Mentorin veröffentlichte zuerst eine Instagram-Story (kurze Video-Stellungnahme), dann - wegen der ihrer Meinung nach falschen Darstellung der Sachlage durch einen unbeteiligten Dritten (der schon in einem → Drama um Jeffree Star und seine falschen Freunde im Vorjahr den Zündfunken für ein Feuer in der englischsprachigen Beauty-Community gegeben hatte) - ein ausführliches YouTube-Video über ihre Sicht der Dinge, was sie mit James erlebt hatte, wie er ihr nach ihrer Ansicht in den Rücken gefallen sei (Vitaminpillen ihrer Konkurrenz beworben) und welche unguten Entwicklungen er zeige. Zwei ihrer Freunde und Top-Influencer, nämlich Jeffree Star und Shane Dawson (YouTuber, Film- und Dokuserien, Buchautor) stellten sich in den sozialen Netzen (vor allem bei Snapchat, Twitter und Instagram) an ihre Seite.

Eine Lawine brach los. Statt stetig mehr werdender Fans zeigte → Socialblade für James Charles plötzlich fallende Abonnentenzahlen – bei seinem YouTube-Account verlor er an einem Tag sogar über 1,2 Millionen Abonnenten. Inzwischen (15.05.2019) sind es über drei Millionen Abonnenten alleine bei YouTube, die ihm entfolgten. Auch viele seiner "Geschäftsfreunde" und Celebrities, mit denen er zusammengearbeitet hatte, wendeten sich von ihm ab!

Social Blade
Social Blade (socialblade.com) ist eine Social-Media-Statistik-Website für YouTube, Twitch, Facebook, Instagram, Twitter und andere soziale Netze/Kanäle. Man kann die Statistiken seiner eigenen Social-Media-Konten und auch die von anderen abrufen und erhält Zahlen zu Abonnenten-Zugängen/Abgängen, Abrufzahlen für Veröffentlichungen, dazu auch Grafiken und anderes mehr. Man kann auch die Zahlen von mehreren Influencern/Content-Schaffenden miteinander vergleichen.

Weniger Clout, weniger Marktwert, weniger Einnahmen

Weniger Abonnenten und Fans ("Clout") sowie eine Dramen- und Skandalvergangenheit schmälern den Marktwert von Influencern und schwächen die Position bei Verhandlungen mit potenziellen Werbepartnern. Skandale können einen Influencer für Marketing-Abteilungen und -Agenturen sogar "toxisch" werden lassen, so dass die betreffende Person grundsätzlich keine "Brand Deals" (Werbeverträge mit Marken) von ihnen bekommt. James Charles verliert also nicht nur sehr viele Fans, sondern richtig viel Geld.

Fazit

Was lernt man daraus für die Selbstvermarktung in sozialen Medien? Alles kommt irgendwann ans Licht und dann schlägt das Karma zurück. Man sollte sich im Internet wie im realen Leben anständig verhalten, andere nicht benutzen und Freunden nicht in den Rücken fallen.

Fans können sich mit einem Klick abwenden - so schnell, wie sie kommen, können sie auch wieder gehen. Aber wenn sie enttäuscht und wütend sind, dann gehen sie nicht still leidend, sondern sie schimpfen laut, wiegeln andere auf und bringen damit leicht eine Lawine ins Rollen. Die eben noch bewundernden Fans werden zu einem wütenden Mob, der nach Opfern dürstet. Erbarmungslos richten sie beispielsweise mit SocialBlade Live-Abonnentenzähler ein, damit alle in Echtzeit verfolgen können, wie die Zahlen beim jetzt als böse erachteten Influencer in den Keller gehen und bei der nun als gut bewerteten Person steigen. Das Kolosseum in Rom lässt grüßen.

Tatis Abschiedsrede an James: Bye Sister (YouTube, Kanal Tati Westbrook)


[Nachtrag am 15.5.2019:

Das, was ich am 12.5. schrieb, war noch nicht das Ende, denn die Dramakanalbetreiber liefen sich gerade erst warm und weiden derzeit nicht nur das Tati-James-Drama in aller Breite und Tiefe aus, sondern gingen auch den letzten Skandalen um James Charles noch einmal nach. Da waren beispielsweise die sehr hohen Eintrittspreise für eine Teilnahme an seinen Fanveranstaltungen (Meet & Greet), was von vielen als zu geldgierig angesehen wurde. Dann gab es Veröffentlichungen von Betroffenen, er habe angeblich Personen seiner Begierde psychisch unter Druck zu setzen versucht, um seinen Willen zu bekommen. Nun hat sich auch Jeffree Star bei Twitter zu Wort gemeldet (inzwischen wurde der Tweet gelöscht und später hat er sich entschuldigt, dass er das nicht hinter verschlossenen Türen geregelt habe), sein Lebenspartner Nate habe James anscheinend schon vor einigen Wochen den Zugang zu ihrem Heim für immer verboten - weswegen nun in den sozialen Netzen spekuliert wird, was den ruhigen, eher introvertierten Nate, der sich aus dem ganzen Social-Media-Zirkus weitgehend heraushält, zu so einem Schritt bewogen haben könnte und ob es mit ihm selbst oder seinem jüngeren Bruder zu tun hatte, der ebenfalls in dem Haus ein und aus geht. Die Gerüchteküche steht immer noch unter Dampf, die Clout Chaser gießen Öl ins Feuer … Noch ist kein Ende in Sicht.]

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Disclaimer
Dies ist ein Meinungsbeitrag. Meine Darstellung basiert auf Beobachtungen, Veröffentlichungen der Beteiligten sowie auf Äußerungen von Dritten, die aber möglicherweise ihre eigene Agenda haben. Für die Richtigkeit kann ich nicht garantieren, manches ist meine Interpretation. Sollte etwas falsch dargestellt sein, bitte eine E-Mail an → tinto@tinto.de schreiben oder einen Kommentar hinterlassen. Ich werde den Sachverhalt prüfen und meinen Text gegebenenfalls ändern.

Umgang mit Menschen im Netz
Bitte keinen Hass und keine Gemeinheiten verbreiten. Leute, die man nicht mehr mag, kann man mit einem Klick entfolgen, man muss sie nicht fertigmachen. Ich wünsche James Charles, dass er gut durch diese harte Zeit kommt und aus seinen Fehlern lernt. Letzteres sollten auch die, die ihm möglicherweise ein schlechtes Vorbild waren.

Wir als Beobachter müssen uns darüber klar sein, dass wir immer nur einen Bruchteil des Ganzen kennen und oft nur aus einer Perspektive von vielen möglichen. Wir sollten nicht zu schnell urteilen und verurteilen! Wer seine Meinung äußern will, sollte sachlich und respektvoll bleiben - auch, weil man nie weiß, in welchem mentalen Zustand der andere ist und was er/sie verkraften kann. Hass und Gemeinheiten gibt es schon viel zu viel auf der Welt. Tragen wir lieber etwas Positives bei und arbeiten an unseren eigenen Fehlern. Wir sitzen doch irgendwie alle im Glashaus.

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Freitag, 30. September 2016

Lamento über den Umgang mit Kunden und Gedanken zur nachhaltigen Kommunikation

Nachgedacht über nachhaltige Kommunikation
Zurückgelehnt und nachgedacht über nachhaltige Kommunikation.

Alle Jahre wieder wird mit viel Marketing-Gedöns für neu gezüchtete Balkonblumensorten getrommelt. Vor ein paar Jahren verliebte ich mich in eine von diesen: Ihre Blüten waren gelbweiß gestreift und sie hieß 'Lemon Slice'! Ich kaufte sie und freute mich eine Saison lang an ihrer fruchtig-frischen Ausstrahlung auf meiner Terrasse. Doch als ich die gleiche Sorte zur nächsten Blumenpflanzsaison wieder kaufen wollte, fand ich keinen Anbieter mehr - offensichtlich war sie nicht mehr im Trend und aus den Sortimenten verschwunden. Ich fand es schade, dass in der Sommerblumenzüchtung offensichtlich nicht damit gerechnet wird, dass jemand bei einer Sorte bleiben oder zu ihr irgendwann zurück möchte. Vielleicht ist auch einfach kein Platz für die vielen Sorten der Vorjahre, weil jedes Jahr wieder unzählige neue auf den Markt kommen und sich jeder Züchter mit seinen neuen Sorten ins Gespräch und in Sortenprämierungen bringen muss. Ich finde es schade, aber habe es inzwischen verschmerzt, dass man mich nicht über nachhaltig gepflegte Sommerblumensortimente an sich binden will.

Sortimentsbereinigung ohne Rücksicht auf die Kunden

Anders geht es mir mit meinem neuen Smartphone: Kürzlich habe ich mir nämlich endlich ein Smartphone gekauft: Es heißt Lumia - schon der Name gefiel mir - und es ist ein Windows Phone. Dabei brauchte ich gar kein Smartphone - jedenfalls nicht zum Telefonieren, denn mein altes Handy tut es fürs Online-Banking und für die Notrufmöglichkeit beim Autofahren noch. Aber mit dem neuen Gerät kann ich meine Webseiten auf kleinem Bildschirm checken, kann in guter Qualität fotografieren, filmen, Audio aufnehmen, Nachrichten lesen, die sozialen Netzwerke einschließlich YouTube durchforsten, Notizen an mich selbst erstellen und auch Office-Dokumente anschauen - übrigens alles zuhause über mein WLAN, obwohl ich im Fall des Falles meine Handy-Simcard auch für das Smartphone nutzen kann. Mein Smartphone ist nicht nur schön und funktionell, sondern es war wirklich preiswert und seine Nutzung kostet mich auch kaum etwas! Alles war prima und ich hatte mich innerlich auf eine lang andauernde Freundschaft mit der Marke eingestellt, bis ich erfuhr, dass der Hersteller diese Marke einstellen wird. Da war meine Freude vorbei.

"Mit so etwas muss man rechnen", wurde mir gesagt. "Informations- und Telekommunikationstechniken verändern sich und Unternehmen müssen sich am Markt ausrichten." Trotzdem: Nicht nur meine Freude am Gerät ist seitdem getrübt, mein Vertrauen in den Hersteller der Marke, nämlich Microsoft, ist ebenfalls futsch.

Leider ist auch das ein Fall, auf den ich als Nutzer kaum Einfluss habe, außer dass ich nun regelmäßig auf der Facebook-Seite von Microsoft deswegen jammere. Aber ob die Verantwortlichen kapieren, wie viel sie kaputt machen, wenn sie alles rein wirtschaftsstrategisch entscheiden und die Gefühle der NutzerInnen, die vorher über die Marke aufgebaut wurden, ignorieren? Für mich ist diese Vorgehensweise jedenfalls ein Rezept, wie man das Vertrauen in die Herstellermarke gleich mit einer Produktmarke zusammen zerstört.

Social-Media-Trends

Schnelllebig geht es auch bei den sozialen Netzen zu. Kaum jemand erinnert sich noch an die VZ-Netzwerke, dabei waren sie mal der Hype im deutschsprachigen Raum – im Juli 2010 hatten sie noch 17 Millionen Mitglieder, die sich dort miteinander vernetzten, dann kam Facebook und die Nutzer liefen mit fliegenden Fahnen über. Im August 2012 hatten die VZ-Netzwerke dann nur noch 2,8 Millionen Mitglieder. Diese Vergänglichkeit von Trends sollte man als Kommunikations-Verantwortliche/r nie vergessen. Einen Social-Media-Kanal einzurichten und ein Netzwerk aufzubauen und lebendig zu halten, macht sehr viel Arbeit - und ganz plötzlich kann der Hype vorbei sein. Laut verschiedener Trendforscher befindet sich aktuell übrigens Facebook auf dem absteigenden Ast – die Jugendlichen und jungen Erwachsenen jedenfalls tummeln sich angeblich lieber beim „nächsten heißen Scheiß“, nämlich bei Snapchat***, und hoffen, dass ihnen die Eltern und Großeltern möglichst lange nicht dorthin folgen mögen.

Marken, Dienstleister und Unternehmen, die Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen möchten, müssen nun ebenfalls zum neuen Dienst wechseln und sich wieder auf eine neue Art des Vernetzens und der Kommunikation einstellen.

Wie kann eine nachhaltige Kommunikationsstrategie aussehen?

Zwar muss man seiner (angepeilten) Zielgruppe hinterherreisen, um im Austausch mit ihr zu bleiben oder sie für sich zu gewinnen. Aber andererseits sollte man sich nach Möglichkeit auch nicht zu abhängig von Dritten machen, denn die können für ihre Plattformen nicht nur ihre Spielregeln jederzeit verändern, sondern auch aus der Mode kommen oder sogar pleitegehen. Damit dann nicht aller Einsatz der vergangenen Jahre verloren ist, empfiehlt es sich, langfristig zu planen und von Anfang an die eigenen Webseiten, Blogs, Foren und so weiter zum Zentrum seines Kommunikationsuniversums zu machen, um das die Aktivitäten auf den Plattformen Dritter wie Satelliten kreisen. Außer man will tatsächlich nur einen aktuellen Trend reiten, bis er tot ist, um sich dann ein neues Pferd zu suchen. Ein Verhalten, das aber selten Kundenvertrauen schafft, außer man ist Trend-Berichterstatter.

*** Snapchat ist ein Sofortnachrichtendienst für Bildnachrichten, die sich nach vorgegebener Zeit selbst löschen. Snapchat gibt es derzeit nur als App für Mobile Endgeräte wie Smartphone und Tabletcomputer mit den Betriebssystemen Android (Google) und iOS (Apple).

Donnerstag, 23. Januar 2014

Instagram auf dem PC? Ja, mit einem App Player!

Instagram ist das am stärksten wachsende soziale Netzwerk. Doch der Zugang zu allen Funktionen erfordert normalerweise ein Smartphone und die entsprechende Instagram App auf diesem. Was also tun, wenn man kein Smartphone hat und trotzdem bei Instagram dabei sein will? Es gibt eine Lösung: einen App Player, der die Instagram App auf dem PC simuliert.

Nachtrag: Instagram im Web
Inzwischen geht vieles einfacher: Wer Instagram ohne Smartphone nutzen möchte, kann sich nun vom Computer aus auf der Instagram Website umschauen, dort einen Account anlegen, sich einloggen, das Profil erstellen und bearbeiten, anderen folgen, Stories anschauen, Beiträge kommentieren oder bei Gefallen mit einem Herz auszeichnen etc. Nur eines kann man vom PC aus ohne App Player nicht: selbst Bilder oder Stories hochladen.
Ich habe mir zwar inzwischen ein Smartphone mit Instagram App zugelegt und nutze sie, um meine Bilder bei Instagram zu posten, doch zum Schauen, was andere so posten, um zu kommentieren und zu liken ("herzen") bevorzuge ich, wenn ich zuhause und am Schreibtisch bin, die Webversion - vor allem das Schreiben und Kommentieren macht mir mit einem Smartphone nicht viel Freude, da schätze ich die normale Tastatur eines Computers. Außerdem sind die Bilder und die sich selbst löschenden Kurzfilmchen ("Stories") am großen Monitor einfach viel schöner anzuschauen.

Instagram mit einem App Player auf dem PC
Ich bin kein Smartphone-Verweigerer - auch wenn mich die zusätzlichen Überwachungs- und Datensammelmöglichkeiten, die man NSA, Google und anderen mit der Smartphone-Technik einräumt, stören. Ich habe vor allem deshalb kein Smartphone, weil ich selten weiter als zehn Meter von meinem Notebook entfernt bin (und im Auto für Notfälle ein altes Prepaid-Handy habe). Einen guten Fotoapparat habe ich auch schon - ich brauche also einfach kein Smartphone, jedenfalls nicht, solange dieses Teil nicht beamen kann. Doch wurmt es mich schon seit einiger Zeit, dass ich manche mobilen Spielereien und Trends nicht ausprobieren kann. Um auf den Einblick in das mobile Leben nicht zu verzichten zu müssen oder gezwungen zu sein, mir doch ein teueres Smartphone anzuschaffen, suchte ich immer wieder nach Möglichkeiten, Instagram und andere Apps ohne Smartphone zu nutzen oder wenigstens mal hineinschnuppern zu können. 

Eine brauchbare Lösung fand ich über InstagramforPC (alle Links am Ende): Es gibt eine Smartphone-Emulation namens BlueStacks App Player, die ein Smartphone auf dem PC simuliert und mittels derer man Android-Apps auf dem PC laufen lassen kann. Mit dem BlueStacks App Player hat man Zugang zu unzähligen kostenlosen und kostenpflichtigen (Vorsicht!) Videos, Spielen, Messenger und was es sonst noch als App gibt.

Instagram auf dem PC - Anleitung

Um Instagram auf dem PC nutzen zu können, muss man also zunächst den BlueStacks App Player installieren und danach die Instagram App.

Vorbereitung:

Falls man einen Google-Account hat und den vorhandenen nutzen möchte, aber die Login-Angaben nicht auswendig weiß, schreibt man sie sich am besten vorher auf einen Zettel: E-Mail-Adresse (nur den Teil vor @gmail.com muss man eingeben) und das dazugehörige Passwort.

Download und Installation des BlueStacks App Player

Heruntergeladen habe ich den BlueStacks App Player sicherheitshalber bei Chip online, da die BlueStacks App Player Software dort auf Viren geprüft ist. Das Herunterladen und Installieren ist selbsterklärend. Alternativen zum BlueStacks App Player sollen Pixsta (vorher Instagrille), Webstagram, WebbyGram und andere sein - die habe ich jedoch nicht ausprobiert.

Instagram installieren

Als nächstes wird Instagram installiert:
  1. Auf der ersten Seite des BlueStacks App Players auf Search (Suche, Lupensymbol) klicken und auf der nächsten Seite oben im Eingabefeld Instagram eingeben. Der Player zeigt schon während der Suche ein Instagram-Symbol an. 
  2. Auf das Instagram-Symbol klicken und im nächsten Ergebnisfenster, das zig Apps im Zusammenhang mit Instagram zeigt, Instagram (Suchergebnis-Platz 1) auswählen. 
  3. Im nächsten Fenster ist ein Icon Installieren zu sehen. Darauf klickt man, und mit einem weiteren Klick im nächsten Fenster (mit dem man den Zugriff auf viele Daten erlaubt) ist Instagram installiert. 
  4. Bei Instagram registrieren
    Bevor man Instagram nutzen kann, muss man sich noch registrieren - per E-Mail oder per Facebook - und dabei einen Nutzernamen und ein Passwort eingeben. 
  5. Fertig. Nun kann man sich mit Instagram vertraut machen, sein Profil ausfüllen, nach Bekannten und deren Uploads suchen.

Bilder vom PC zu Instagram hochladen mit Gramblr

Ich hatte gehofft, Bilder, die ich auf dem PC habe, zu Instagram hochladen zu können (Nachtrag: Das funktioniert inzwischen direkt aus der App heraus, siehe Kommentare.) Ich hatte mir vorgestellt, eine Galerie aufzubauen, ähnlich wie ich sie bei Pinterest habe. Doch mit der oben beschriebenen Kombination aus BlueStacks App Player und Instagram App konnte ich nur Bilder, die ich während der geöffneten Instagram App mit deren Fotografierfunktion mittels Notebook-Kamera fotografiert hatte, hochladen und mit anderen teilen. Mit der Notebook-Kamera zu fotografieren ist aber nicht so ein Spaß, wenn man sich nicht gerade selbst fotografieren möchte.

Um Bilder direkt vom PC hochladen zu können, benötigte ich eine weitere Software: Gramblr.

Auf der Gramblr-Homepage lud ich die Software für Windows herunter (es gibt sie auch für Mac OS), installierte sie und loggte mich mit meinen Instagram- Zugangsdaten ein. Das ging sehr schnell und ich konnte sofort mit meinen Uploads beginnen.

Achtung: Die Bilder zum Uploaden vom PC zu Instagram mit Gramblr müssen im

  • JPG-Format, 
  • quadratisch, 
  • jeweils kleiner als 650 x 650 Pixel und 
  • unter 500 Kilobyte sein. 
Dann klappte alles wunderbar!

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Nachtrag: Inzwischen kann man ähnlich wie Instagram auch WhatsApp und Snapchat über Bluestacks (und mittels einer Mobilfunknummer) auf einem PC/Notebook installieren.

Nachtrag 2: Von jeder Social Media-App gibt es meines Wissens inzwischen auch eine Webversion, die man mit dem Browser auf dem PC/Notebook nutzen kann. Das ist unkompliziert und bei manchen kann man vom Web aus Posts mitlesen, ohne einen Account zu haben oder wenn man geblockt wurde. Informationen, wie man Instagram Posts mitliest und auch Stories sehen kann, findet man mit einer Suchmaschine.

Quellen, Downloads, Informationen

Mein System:
Windows 7 Home Premium auf einem Acer Aspire 7745G Notebook

Disclaimer:
Die Anleitung basiert auf meiner persönlichen Erfahrung. Bei mir hat sie so funktioniert. Ich kann nicht garantieren, dass sie überall funktioniert - auch nicht für die Qualität der beteiligten Software oder dass die Software im Laufe der Zeit nicht verändert wird. Ich übernehme keine Haftung für etwaige Probleme und kann leider auch keinen Support leisten.