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Montag, 17. Februar 2020

Englischkenntnisse öffnen Türen

Wenn ich überlege, was auf mein Leben seit Jahrzehnten einen gravierenden positiven Einfluss hat, dann fallen mir sofort meine Englischkenntnisse ein. Dank meiner Englischkenntnisse konnte ich die Welt bereisen, dabei Kontakte mit Menschen von überall her knüpfen, einen Job als technische Redakteurin im englischsprachigen IT-Umfeld finden, an Online-Vorlesungen und -Kursen amerikanischer Eliteuniversitäten teilnehmen, mich bei YouTube, Twitter und in sonstigen sozialen Netzen informieren und mit anderen aus aller Welt diskutieren. 


Englischkenntnisse öffnen Türen

Mein Schulenglisch war nicht besonders, und wenn ich als Zehn- oder Elfjährige im Urlaub mit meinen Eltern mal Englisch sprechen sollte, dann war mir mein unbeholfenes Gestottere peinlich. Andererseits hatte ich durch die Ferien im Ausland mitbekommen, wie sehr es die Einheimischen freut, wenn man als Fremder wenigstens die normalen Höflichkeiten in ihrer Sprache austauschen kann.

Ich hatte das Glück, dass mich meine Eltern mit 12 Jahren in einen Sprachurlaub in eine Familie nach Großbritannien schickten, damit ich meine Englischkenntnisse verbessern konnte. Dort gewöhnte ich mich ein wenig daran, mich im Alltag in einer Sprache auszudrücken, die ich noch nicht sehr gut beherrschte. Doch es dauerte noch ein paar Jahre, bis ich aus mir heraus unbedingt besser Englisch können wollte: als etwas ältere Teenagerin, die unbedingt die Welt bereisen und sich dabei "total cool" mit anderen in einer Fremdsprache, in dem Fall in Englisch, austauschen können wollte.

Um meine Englischkenntnisse zu erweitern, begann ich Bücher in Englisch zu lesen - und zwar alles, was ich in die Finger bekam, von "Ivanhoe" (viel zu schwer), über "Cannery Row" bis "Catcher in the Rye". Und tatsächlich wurde meine Vision bald wahr: Als Studentin reiste ich in den Semesterferien quer durch Europa und lernte Menschen aus aller Welt kennen. Ich konnte mich mit den meisten von ihnen inzwischen recht flüssig in Englisch verständigen, und das fühlte sich einfach toll an.

Auch nach meinem Studium arbeitete ich weiter an meinen Englischkenntnissen. Ich paukte auf dem Weg zur Arbeit englische Vokabeln und Grammatik, ich bereiste in Urlauben und während eines Sabbaticals die USA – und lernte das Land, wo Flipper, Lassie, King Kong und die Western meiner Kindheit gedreht worden waren, kennen. Und dank meiner Englischkenntnisse konnte ich mich mit Reisenden aus Großbritannien, Neuseeland und Australien zusammentun und mich natürlich überall mit den Amerikanern sehr gut verständigen.

Ist ja schön für sie, werden Sie sich vielleicht denken, dass sich die Englischkenntnisse so positiv auf das Reisen ausgewirkt haben, aber hat das Englischlernen auch beruflich etwas gebracht?

Ja, hat es.

Denn als ich aus Begeisterung für Computer und Internet mehr von dieser digitalen Welt mit den neuen Kommunikationsmöglichkeiten wissen wollte, halfen mir meine Englischkenntnisse dabei, mich in Computer- und Internetthemen einzuarbeiten, das amerikanische Internet, das schon wesentlich mehr Inhalte bot, zu erforschen, und einen tollen Job als Technische Fachredakteurin in der IT- bzw. TK-Welt zu finden (IT steht für Informationstechnologie, TK für Telekommunikation). Englisch ist dort die Sprache der internationalen Meetings, Englisch sind die Dokumente der Entwickler und des Produkt-Managements, auf deren Basis man die Manuale und Online-Hilfen inhaltlich entwickelt, und auch die Nutzeroberflächen der in einer Technischen Redaktion genutzten Software sowie auch die Nutzeroberflächen der Software, die man beschreibt, sind in Englisch bzw. in technischem Englisch. Und natürlich werden die Handbücher und Online-Hilfen für internationale Kunden auch in Englisch geschrieben. Es ist ein tolles Zusammenarbeiten mit Menschen aus aller Welt.

Meine Englischkenntnisse helfen mir auch nach wie vor bei meiner beruflichen Weiterbildung: Nur dank meiner Englischkenntnisse war ich in der Lage nebenberuflich an ausländischen Universitäten zu studieren: Ich belegte in den letzten Jahren einen Informatik-Semesterkurs an der Harvard University Extension School als Online-Teilnehmerin, ich besuchte zahlreiche kostenlose Massive Open Online Courses (MOOCs) zu IT- und Bildungsthemen, die in Englisch unterrichtet werden, und zwar von der Stanford-Universität, Udacity.com, Duke University (bei Coursera.org) und anderen. In Kürze beginnt mein nächster nebenberuflicher Informatikkurs, angeboten vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Rahmen des EdX-Programmes.

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Vielleicht hört sich das für manch einen nach Mühe und Schweiß an, aber für mich ist das ungeheuer aufregend und ich empfinde diese Möglichkeiten als unendlich große Bereicherung meines Lebens. Tatsächlich überlege ich, noch einen Schritt weiterzugehen und das Tor zu einer weiteren Welt aufzustoßen: Indem ich als nächstes Chinesisch lerne!

Montag, 3. Juni 2013

Fremdsprachen lernen - aus Gründen

Ricarda Essrich, meine Texttreff-Kollegin, hat heute Morgen zur Blogparade -> Fremdsprachen lernen geladen und seit dem kreisen meine Gedanken um das Thema, denn tatsächlich war und ist das Fremdsprachenlernen ein wichtiger Teil meines Lebens. 

Ich gebe es zu: Ich bin ein Weiterbildungs-Junkie. Ich liebe das Lernen und will nie damit aufhören. Aber das war nicht immer so. Erst nach dem absoluten Tiefpunkt meiner schulischen Laufbahn in den Teenagerjahren hatte ich eine Art Erleuchtung. Plötzlich fand ich nämlich Gründe zu lernen: Ich wollte beweisen, dass ich doch mehr zustande bringen konnte, als meine letzten Schulleistungen vermuten ließen; ich wollte einen anspruchsvolleren Beruf, als es mein erster Ausbildungsberuf war; ich wollte Studentin sein, denn Studieren fand ich jetzt "cool" (ich war Teenager). Diese und andere Gründe motivierten mich und trieben mich von da ab voran.

Ich begann also zu lernen, weil ich Gründe hatte - im Gegensatz zu vorher, als ich ohne Nachdenken von der Grundschule ins Gymnasium gestolpert war und irgendwann das Interesse am Lernen verloren hatte.

Fremdsprachen lernen - für die Kommunikation mit der großen weiten Welt

Und so erging es mir auch mit dem Fremdsprachen lernen: In der Schule habe ich mich nicht besonders dafür interessiert, Fremdsprachen zu lernen, obwohl auf dem neusprachlichen Gymnasium Englisch, Französisch und Latein reichlich im Stundenplan vertreten waren. Aber nach meinem Tiefpunkt fand ich plötzlich Gründe - besonders dafür, Englisch zu lernen: Ich wollte viel von der Welt sehen und ich wollte so sein wie einige Menschen, die ich beobachtet hatte, wie sie sich lässig in einer Fremdsprache unterhalten konnten.

Ich überlegte also, wie ich mein bisheriges Schulenglisch verbessern konnte, und fand einige Möglichkeiten, die nicht mal Geld kosteten - das ich als Azubi ja nicht hatte. So vertiefte ich mich z. B. in meine alten Sprachenlern-Romane aus der Schulzeit ("The Hound of the Baskervilles" etc.), ging an meines Vaters Regal und fand "Ivanhoe" (schweeeere Lesekost in der Originalsprache - ich glaube nicht, dass mein Vater das lesen konnte, und frage mich heute, wieso und woher er das hatte), lernte Vokabeln (Grundwortschatz Seite für Seite) und machte Grammatikübungen (Grammatik-Übungsbuch) in der S-Bahn von und zur Arbeit.

Dann begann die Zeit meiner eigenen Reisen (in den Schulferien, Semesterferien) und Auslandsaufenthalte. Und wo ich auch war, las ich Romane in Englisch, die in dem jeweiligen Land spielten, und versuchte möglichst oft mit Einheimischen und anderen Reisenden in Englisch zu sprechen.

Später hatte ich andere Gründe, an meinem Englisch zu feilen: weil ich während und nach meinem Gartenbaustudium Fachliteratur in anderen Sprachen verstehen wollte; weil ich - nach weiteren Berufswechseln - einen Job als Technische Redakteurin für Mobilfunknetze bekommen hatte und ich technisches Englisch schreiben können musste; und weil in den internationalen Projektteam-Meetings, in denen ich meine Abteilung vertrat, Englisch gesprochen wurde und ich Einfluss nehmen und gut rüberkommen wollte/musste. Also las ich Fachzeitungen in Englisch, Ratgeberbücher für Englisch im Berufsalltag (Englischer Schriftverkehr, Englisch telefonieren etc.) schaute englischsprachiges TV und bis heute schaue ich auch immer mal wieder gerne Telekolleg Englisch an.

Und als sich die Möglichkeit bot, erfüllte ich mir noch einen Traum: an einer Elite-Uni englischsprachig studieren. Ich belegte zunächst einen IT-Semesterkurs mit Online-Vorlesungen, -Seminaren und -Projekten an der Harvard University Extension School, später nahm ich an mehreren MOOCs (Massive Open Online Courses - kostenlose Online-Kurse auf Universitätsniveau für jeden) teil. Zum einen ermöglichte mein bisheriges Fremdsprachen lernen die Teilnahme, zum anderen trainierte ich durch die Teilnahme an den Kursen meine Fremdsprachenkenntnisse.

Bis heute lese ich viel in Englisch, vor allem unterhaltende Romane genieße ich am liebsten in Englisch - die Wörter, die ich nicht kenne, füllt mein Gehirn inzwischen automatisch ein (sicher stimmen die nicht immer, aber wen stört's). Manchmal lese ich mir auch selbst aus englischen Büchern laut vor, damit ich mit dem Klang meiner Stimme in Englisch vertraut bleibe und um das flüssige Sprechen zu trainieren.

Was mir half, das Fremdsprachenlernen überhaupt anzupacken, war, dass ich schon als Kind mit meiner Familie öfter im Ausland war und dabei gelernt habe, dass es freundlich ist, Einheimische in ihrer Sprache anzusprechen und dass es einem nicht peinlich sein muss, wenn man dabei Fehler macht.

Ohne persönliche Motivation ist alles nichts

Es gibt viele Methoden, Fremdsprachen zu lernen. Manche machen mehr Spaß als andere, manche bringen schneller Erfolg als andere. Doch ich finde, persönlich motivierende Gründe dafür zu haben, eine oder mehrere Fremdsprachen zu lernen, ist noch wichtiger als alle Methoden! Die Begeisterung treibt einen dann von alleine vorwärts. Ich lerne jedenfalls weiter, denn ich weiß, warum.

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