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Freitag, 14. August 2015

Ad Blocking stark zunehmend - Zeit zum Umdenken

2015 wird Ad Blocking (das Verhindern von Werbeanzeigen durch eine Werbeblocker-Software) die Publisher 22 Milliarden US-Dollar an Einnahmen kosten, so schreibt das Pagefair Team in seinem Blog. Das ist viel Geld, das Bloggern, Journalisten und Unternehmen, die Informationen, Unterhaltung und andere Inhalte veröffentlichen und dies mit Werbung finanzieren, fehlt. 

In den letzten 12 Monaten sei das Ad Blocking weltweit um 41 Prozent gestiegen. In Deutschland liege die Ad-Blocking-Verbreitung bei 25 Prozent. (Kein Wunder also, dass meine Werbeeinnahmen sinken, obwohl sich meine Besucherzahlen positiv entwickeln.) Vor allem unter den Nutzern des Google-Chrome-Browsers nahmen die Ad-Blocker-Verwender zu, weil sich die entsprechenden Erweiterungen besonders leicht installieren lassen.

Warum nutzen Menschen Ad-Blocker-Software?

Da gibt es einerseits die, die von Werbung grundsätzlich genervt sind und sich das Recht nehmen, die aufgerufene Webseite mittels ihrer Browser-Erweiterung zu verändern und die Inhalte von der Werbung "zu befreien". Einige machen sich nicht weiter einen Kopf darum, wovon die Publisher der ansonsten kostenlosen Angebote dann leben sollen, andere entwickeln Philosophien, warum für sie im Internet sowieso alles kostenlos sein sollte. Auf ihre Gründe angesprochen, gibt es bei einigen wenigen Nutzern durchaus nachvollziehbare Argumente gegen Werbung, wie sie aktuell modern ist:
  • Werbung sei oft zu penetrant
    Anzeigen schieben sich über die Inhalte oder es öffnen sich ungefragt zusätzliche Fenster
  • man wolle das Tracking und Datensammeln der Advertiser verhindern 
  • Malvertising
    Schadsoftware im Advertising Code nicht ausgeschlossen
  • schnellerer Seitenaufbau ohne Werbung

Warum die Ad-Blocker-Argumente bei mir nicht zünden

Zugegeben: Es gibt nervige Webseiten mit Pop-up-, Pop-under- und was weiß ich für Anzeigen -, aber niemand muss sie besuchen! Man kann nach einem anderen nutzerfreundlicheren Informationsanbieter suchen.

Ich persönlich sehe eine öffentlich zugängliche Webseite, so wie sie ist, als ein Angebot an mögliche Besucher, das sie annehmen (nutzen) können oder eben nicht. Zum "Vertrag" gehört: Inhalt gegen das Werbung-aushalten (alternativ gibt es Webseiten mit Bezahlschranke und solche, die komplett kostenlos und ohne Werbung sind). Wenn eine Seite nach meinem Geschmack zu viel nervige Werbung enthält oder mir das Verhältnis von Werbung zu Inhalt/dessen Qualität nicht passt, dann habe ich die Freiheit, diese Seite nicht mehr zu besuchen beziehungsweise sie zu verlassen.

Warum ich meinen Pop-up-Blocker deaktiviert habe

Ich muss zugeben: Bis vor kurzem hatte ich auch in einem meiner Browser den integrierten Pop-up-Blocker aktiviert, denn ich war bei Recherchen mehrere Male auf Webseiten gelandet, die mit jedem Fenster, das ich schloss, einfach ein neues öffneten - es war wie eine Entmündigung. Tatsächlich habe ich in solchen Situationen aus Panik, ich könnte mir Malware eingefangen haben, den Rechner ausgeschaltet. Doch waren solche Erlebnisse sehr seltene Ausnahmen - Webpublisher, die so etwas programmieren (lassen), sind nicht seriös. Ich weiß auch nicht, ob Ad-Blocker- oder Pop-up-Blocker-Software tatsächlich vor Malvertising schützen, denn solche Software enthält meist eine Whitelist mit Firmen, die dafür bezahlen, darin gelistet und nicht ausgeblendet zu werden - so viel auch zur Fairness und "Sauberkeit".

Nach reichlichem Überlegen über die Ad-Blocking-Situation und die Nachteile für die Inhalteproduzenten und Publisher habe ich auch die Pop-up-Blocker wieder deaktiviert. Ich habe mich dafür entschieden, für Inhalte zu bezahlen - wenn sich eine Webseite über Werbung finanziert, indem ich mich von deren Werbung bespaßen lasse. Oder eben nicht: Seiten, die mir durch nervige Features wie übertriebene Werbung oder inhalteüberdeckende Aufforderungen, sie zu liken, den Newsletter zu abonnieren und anderes mehr, unangenehm auffallen, nicht mehr zu besuchen. Ich verfahre so, weil ich nur das fair finde.

Besucher, die Ad Blocker nutzen, verbannen?

Ad-Blocker-Nutzer kann man zwar mit etwas Code von seinen Webseiten verbannen - entsprechende Anleitungen findet man im Internet - , aber dadurch schadet man auch sich selbst, denn man reduziert seine Reichweite mit weiteren negativen Konsequenzen für die eigene Website. Und nicht jeder Nutzer von Ad-Blockern ist sich der Folgen seines Tuns bewusst und sollte vor den Kopf gestoßen werden beziehungsweise hat er/sie möglicherweise eine nachvollziehbare Abneigung gegen das Tracken und all die tollen Features der schönen neuen Online-Werbewelt. Als Webseitenbetreiber oder Blogger kann man ansonsten nur höflich auf alternative Möglichkeiten der Unterstützung des Autors/Publishers hinweisen - wobei es leider immer noch problematisch ist, Kleinstbeträge für einzelne Blogbeiträge bezahlen/spenden zu lassen (Micropayment/Mikrobezahlung) - nicht jeder hat Flattr.

Treibt die Werbeindustrie unsere Besucher mit personalisierter (Retargeting-)Werbung zum Ad Blocking?

Angesichts der zunehmenden Ad-Blocker-Verwender sollten sich Advertiser und Online-Werbeindustrie im Interesse aller fragen, ob man nicht einen Gang zurückschalten sollte und Publishern auch wieder herkömmliche statische Werbung (simple Grafik-Banner mit einfachem Link) zur Verfügung stellt. Besonders die personalisierte/Retargeting-Werbung empfinden viele als nervig - Publisher, weil sie keine Kontrolle haben, was auf ihrer Webseite eingeblendet wird (ich bevorzuge beispielsweise hochwertige, zu meinem jeweiligen Thema passende Werbung) und wie lang die Ladezeit ist, und Online-Nutzer, weil sie genervt sind, wochenlang auf allen Webseiten die Unterwäsche gezeigt zu bekommen, die sie längst gekauft haben - daran hapert die Retargeting-Werbung nämlich: Sie bekommt nicht mit, wenn der Einkauf bereits erledigt ist und zeigt die Produkte wochenlang immer wieder, die man sich einmal - vielleicht nur aus Recherchegründen - angeguckt hat. Ganz abgesehen davon, dass man sich und sein Privatleben permanent verfolgt und ausspioniert fühlt.

Ich denke schon, dass sich die Werbeindustrie fragen sollte, ob sie nicht zu einseitig denkt, wenn sie Tracking und Personalisierung der Werbeeinblendungen immer stärker vorantreibt und die werbetreibenden Unternehmen mit Versprechen der Zielgruppengenauigkeit lockt. Was nutzt es, wenn die Werbung zielgenau ist, aber sie von allen weggeblockt wird - gerade auf mobilen Geräten auch, weil der Datentransfer kostet? Es kann nicht in ihrem Interesse sein, wenn wir Publisher unsere Blogs und Webseiten aufgeben oder anders monetarisieren - beispielsweise über Content Marketing, also Sponsored Posts/bezahlte Blogartikel, über Micropayment oder anderes, um uns unsere Arbeit leisten zu können. Aber welche Alternativen haben wir sonst?

Quelle (Zahlen und Grafik) 

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Montag, 28. Juli 2014

Bezahlte Blogartikel - Sponsor-Posts und Sponsored Posts

Content Marketing, auch Native Advertising genannt, ist "in" - ein Glück für Blogger und Blogbetreiber. Doch es gibt einiges zu beachten.

Ein Produkttest gegen Bezahlung muss gekennzeichnet
werden. Auch die Überlassung des Produkts ist eine
Form der Bezahlung.
Statt Werbeflächen für Banner zu buchen, die Internetnutzer oft genug per Ad-Blocker-Software oder durch Nichtbeachten ausblenden, versuchen Marken und Unternehmen sich über interessante Inhalte ins Gespräch zu bringen oder zumindest besser wahrgenommen zu werden.

Solche Inhalte können informativ, beratend oder unterhaltend sein. Sie werden als Texte, Grafiken, Videos, Podcasts und Kombinationen daraus aufbereitet und veröffentlicht. Aufhänger für diese Inhalte können aktuelle Ereignisse, die Jahreszeit (Frühjahrsputz, alles neu macht der Mai), Feiertage, eine bestimmte Saison (Karneval, Pflanzzeit, Erntezeit, Badewetter), eine Produktneuheit, ein Produkttest und vieles andere sein.

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Um möglichst viele Mitglieder der angepeilten Zielgruppe zu erreichen, werden Inhalte nicht nur im eigenen Unternehmensblog und in den sozialen Netzwerken, sondern auch in thematisch und zielgruppenmäßig passenden fremden Blogs veröffentlicht - vorausgesetzt, der andere Blogbetreiber macht mit.

Für Blogger oder Blogbetreiber, die mit dem Blog Geld verdienen möchten/müssen, können bezahlte Blogartikel eine interessante Einnahmequelle sein. Als Bezahlung für einen Blogartikel gilt übrigens nicht nur Bares, auch die Überlassung eines Produkts ist eine Form der Bezahlung. Das Gleiche trifft übrigens auch für Vlogger, Videokünstler und andere Video-Publisher auf der Videoplattform YouTube (YouTuber, YouTube Creator) und andere zu.

Influencer und Influencerinnen
Blogger, Vlogger und andere Content Creators, die viele Leser, Zuschauer, Abonnenten und Fans haben und einen Einfluss auf sie ausüben, werden von der Auftraggeber-/Vermarktungsseite inzwischen "Influencer" genannt und für zielgruppengerechtes Online-Marketing als MarkenbotschafterInnen genutzt. Tatsächlich werden die Blogger-/Vlogger-Relations für Unternehmen immer wichtiger.

InfluencerInnen werden nicht nur durch ihre Veröffentlichungen zu einflussreichen Vorbildern, sie müssen auch ihre eigene Marke pflegen und für zunehmende Bekanntheit sorgen. weshalb sie zusätzlich über andere Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram, Snapchat, TikTok, Twitch, Pinterest & Co, mit ihren Anhängern kommunizieren. Außerdem gehen sie zu Veranstaltungen wie die VideoDays in Köln, zu den Comic Cons und zu anderen Conventions und Fanfesten ("Meet and greets"), um sich zu zeigen, ihren Fans Autogramme zu geben und für Selfies zur Verfügung zu stehen.

Sponsor-Posts und Sponsored Posts

Bezahlte Blogartikel werden im Auftrag eines Unternehmens oder dessen Agentur geschrieben und im Blog veröffentlicht. Die Inhalte und Sprache sind nicht werblich, sondern entsprechen eher dem Stil von informativen Presseartikeln zu einem Thema. Auf Englisch heißen solche bezahlten Blogartikel "Sponsored Posts".

Oft wird von den Auftraggebenden aber auch angeboten, fertige Blogartikel zur Veröffentlichung zu stellen - dies sind dann "Sponsor-Posts" (Artikel des Sponsors, Gastartikel-Veröffentlichung gegen Bezahlung etc.). Sponsor-Posts gehören zum "Native Advertising" - der Werbung im "heimischen" Umfeld, also mitten im Informationsteil, der ansonsten von JournalistInnen/BloggerInnen und der Redaktion geschrieben und aufbereitet wird. Sie entsprechen in etwa dem Advertorial in Zeitungen.

Transparenz ist ein Muss

Um die Bloglesenden nicht in die Irre zu führen und in den Verdacht von Schleichwerbung zu geraten, sollten bezahlte Blogartikel unbedingt als solche gekennzeichnet werden. Dazu eignen sich Zusätze wie "Anzeige", "Werbung", "Sponsor-Post" oder "Sponsored Post" am Anfang des bezahlten Blogartikels. Wer die englischen Bezeichnungen wählt, sollte sie (spätestens am Ende des Artikels) auch erläutern. Wer diese Information nur für Lesende, aber nicht für Suchmaschinen bereitstellen will, kann die Kennzeichnung über ein Bild einfügen.

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Trotz bezahlter Blogartikel authentisch bleiben

Damit der Blog für die eigene Zielgruppe relevant bleibt, sollte man die Werbepartner und Themen der bezahlten Blogartikel sorgfältig wählen. Die Qualität und die Anzahl der bezahlten Blogbeiträge im Verhältnis zu den "normalen" Veröffentlichungen sowie die Qualität der Auftraggeber/Werbepartner und wie sie zu den eigenen Lesern passen, sollte man immer im Auge haben.

Vor allem, wer gelieferte Blogartikel, also Sponsor-Posts, veröffentlicht, sollte hohe Ansprüche hinsichtlich der Qualität (Spaß, Informationswert etc.), Sprache (Grammatik, Rechtschreibung, Zielgruppenansprache) und der Einzigartigkeit der gelieferten Artikel stellen und das am besten schon in sein Angebot hineinschreiben.

Glaubwürdigkeit erhalten

Jeder Blogbetreiber, der sich zu einer Rezension oder einem Produkttest mit bezahltem Blogartikel bereit erklärt, wünscht sich, dass das Produkt gut ist, denn dann macht das Testen und Schreiben richtig Spaß. Das hat gar nichts mit der Bezahlung zu tun, sondern damit, dass man sich als Blogbetreiber gute Unternehmen und angesehene Marken als Werbepartner wünscht.

Andererseits darf man nicht unkritisch sein, sondern muss tatsächlich objektiv testen und bewerten, damit die eigene Glaubwürdigkeit erhalten bleibt.

Wenn der Test ergibt, dass das Produkt nach der persönlichen Erfahrung völlig unbrauchbar ist, ist man natürlich enttäuscht. In so einem Fall kann man dem Werbepartner anbieten, auf den Blogartikel zu verzichten, da er zu negativ ausfallen müsste. Da bezahlte Blogartikel meist im Voraus bezahlt werden - zumindest bei Neukunden -, sollte man schon im Angebot beschreiben, wie in so einem Fall vorgegangen wird (Aufwandsentschädigung).

Ist das Produkt nicht absolute Spitze, aber auch nicht völlig unbrauchbar, dann kann man - wenn man den Kunden behalten möchte - "konstruktiv schreiben", beispielsweise die positiven Merkmale nennen, aber auch - ein wenig in zweiter Reihe - die negativen. Zu lügen, also Merkmale positiv herausstellen, die nicht positiv sind, würde ich auf keinen Fall empfehlen, um die eigene Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden. Und auf keinen Fall darf man die Kennzeichnung als bezahlter Artikel vergessen, siehe oben!

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